Ein paar Worte über die Wiener Hausberge

Ein paar Worte über die Wiener Hausberge

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Eine Stunde ruhiger Fahrt von Wien oder 4-6 Stunden aus Südpolen. So weit bist du davon entfernt, diese drei monumentalen Ritter kennenzulernen, Ritter, die seit Jahrtausenden den nordöstlichen Rand der Alpen besetzen. Ritter, die schweigend den stürmischen Geschicken Österreichs zusehen. Ihre Felsrüstungen, geschmückt mit zahlreichen Wegen, bilden seit Jahrhunderten ein Refugium für jene, die nach Stille und Nähe zur Natur dürsten. Sie sind auch übersät mit Hütten, wo der müde Körper sich entspannen kann. Wenn du diese Ritter noch nicht kennst, warum versuchst du es nicht? Wiener Hausberge, also in freier Übersetzung "Wiener Hausberge", sind der Ort, wo die Alpen von der östlichen Seite beginnen und wo ihre Gipfel zum ersten Mal über 2000 Meter über dem Meeresspiegel aufragen. Seit jeher ziehen sie die nach Ruhe und Naturkontakt dürstenden Bewohner Wiens an. Der Bergtourismus hat in diesen Gegenden eine reiche und hervorragend dokumentierte Geschichte. Auf diesen Wegen, die wir bald gemeinsam entdecken werden, wanderte vor vielen Jahren unter anderem Sigmund Freud oder ganze Generationen von Kaisern des Österreichisch-Ungarischen Reiches. 
Die drei Ritter Zu den sogenannten "Wiener Hausbergen" gehören 3 Massive - Hohe Wand (höchster Punkt - Plackles, 1132 m ü. M.), Rax (Heukuppe - 2007 m ü. M.) und Schneeberg (Klosterwappen). Dies ist keine korrekte geografische Definition, da Rax und Schneeberg zur Rax-Schneeberg-Gruppe gehören, während Hohe Wand zu den Gutensteiner Alpen gehört. Aber wen kümmert das schon :) Es hat sich so eingebürgert, sie so zu nennen, da es die 3 nächstgelegenen hohen Berge zu Wien sind, also auch die beliebtesten Eintages-Bergziele der Bewohner dieser Stadt. Jeder dieser Berge besitzt einen Reichtum an Wegen in der ganzen Palette von Schwierigkeitsgraden. Von ruhigen Familienwanderungen über Klettersteige bis hin zu schwierigen Kletterrouten. Für jeden etwas Schönes! Die Informationen unten sind eine bescheidene Einführung in die Bekanntschaft mit diesen drei edlen Rittern. Eine nähere Bekanntschaft wird in einiger Zeit folgen, da ich jedes Massiv genauer vor euch entdecken werde.   

Hohe Wand

Via ferrata Währinger Steig auf der Hohen Wand
Währinger Steig auf der Hohen Wand. Kurzer, aber aufregender Klettersteig.[/caption] Die Höhe von 1132 m ü. M. macht die Hohe Wand zum niedrigsten Ritter unseres Trios, es ist auch der zugänglichste Ritter. Man kann in ein paar Augenblicken mit dem Auto seine Rüstung hinaufklettern (an Wochenenden ist die Auffahrt gebührenpflichtig - ca. 10 Euro pro Auto). Das Hochplateau bietet ein Netz asphaltierter Straßen, in die Nähe der meisten interessanten Orte kann man auf Rädern gelangen. Mich interessiert jedoch am meisten die sportliche Seite der Hohen Wand, sie ist außergewöhnlich reich. Der Reichtum an Felsformationen und der kurze Zugang zu den Wänden machten diesen Ritter zu einem dankbaren Platz für Liebhaber von Bergvergnügen. Jeder findet hier etwas für sich, es genügt nur, die 700 gesicherten Kletterrouten oder 11 Klettersteige zu erwähnen. Bei einer solchen Vielfalt an Felsvergnügen bleiben die zahlreichen Wanderwege dezent im Schatten und erfreuen sich keiner großen Beliebtheit. Für mich ist das ein großer Vorteil dieses Ortes wie auch der Alpen im Allgemeinen (natürlich abgesehen von typischen touristischen Hotspots). Was meine Bergpläne in Bezug auf die Hohe Wand betrifft, plane ich für die ersten warmen Frühlingstage, den Hanselsteig und Frauenluckensteig zu testen.   

Rax (2007 m ü. M.)

Solche Ausblicke sind auf der Rax die Norm
Hier ist mein entschiedener Favorit dieses Trios. Der höchste Punkt erreicht 2007 Meter. Sie ist sehr weitläufig und besitzt viele eigenständige Gipfel, die einen Besuch wert sind. Ein wunderschöner Ort, der Stille ausstrahlt und in dem man mit voller Brust die alpine Atmosphäre spürt. Wenn du nicht willst oder nicht auf eigenen Beinen hinaufgehen kannst, kannst du immer die Seilbahn nutzen und dich schnell auf eine Höhe von fast 1600 m ü. M. begeben. Aktuelle Preise findest du HIER Hier habe ich mich in die Berge verliebt und meine erste Gämse gesehen. Kein Wunder, dass Sigmund Freud sich auf den hiesigen Wegen so wohl fühlte. In der Sommersaison war er dreimal pro Woche auf der Rax und hier formte er seine bahnbrechende Theorie der Psychoanalyse. Ein reiches Netz an Wegen, von alpiner Atmosphäre triefende Hütten, und außerdem viele Klettersteige auf jedem Niveau und unzählige Kletterrouten. Die Rax besitzt wirklich ein reiches Angebot, und dank ihrer Weitläufigkeit gibt es hier keine Überfüllung. Ich empfehle, gemeinsam das Flair der Rax zu entdecken. Ich werde hier mehrfach darüber schreiben, aber wenn du jetzt schon Hilfe brauchst oder dir eine Frage einfällt - melde dich im Kommentar!   

Schneeberg


Im Vordergrund befindet sich das Otto Haus, dahinter ragt der Schneeberg auf. Foto vom Weg zum Jakobskogel
Der höchste Ritter, als einziger von Wien aus gut sichtbar (bei günstigen Bedingungen :)). Sein Visier erreicht 2074 m ü. M., assistiert von der Hütte Fischerhütte. Wenn dir die Möglichkeiten fehlen, kannst du die Zahnradbahn nutzen, die vom Ort Puchberg am Schneeberg startet und dich auf stolze 1796 m ü. M. bringt. Am Rande sei erwähnt, dass diese Bahn seit 1897 unermüdlich verkehrt. Bei ihrer Endstation findest du das Berghotel Hochschneeberg. Ein interessanter Ort, um die Nacht zu verbringen, aber etwas nicht in meinem Stil. Aufgrund des Charakters des Massivs gibt es hier nicht allzu viele Klettersteige, in Sachen Kletterrouten bin ich nicht gut informiert - ich werde versuchen, die Lücken zu füllen. Dafür gibt es hier Wege jeden Schwierigkeitsgrades in Hülle und Fülle, niemand geht unzufrieden weg. Die Spatzen zwitschern, dass der interessanteste Aufstieg der Herminensteig ist, was ich noch nicht überprüfen konnte. Vielleicht ergibt sich die Gelegenheit in dieser Saison?   Wiener Hausberge - scheinbar unscheinbar und so nah. Manchmal geradezu abgedroschen. Sie verbergen jedoch eine Fülle faszinierender Abenteuer. Zusammen mit mir kannst du viele von ihnen entdecken, aber die überwältigende Mehrheit der von mir noch unentdeckten wartet auf dich!                

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